„Kunst & Krempel“ ist eine seit 1985 ausgestrahlte Sendereihe des Fernsehens des Bayerischen Rundfunks (BR), in der Zuschauer alte Gegenstände aus ihrem Besitz präsentieren, sie durch Experten einordnen lassen und die Geschichte erzählen, die sie mit dem jeweiligen Gegenstand verbindet. Diese Geschichten machen den besonderen Reiz der Sendung aus: Die Erzählungen der Besitzer, denn auch Dinge haben ihre Schicksale. Ob es das Bild vom Speicher oder das Porzellan aus der Vitrine ist, oft sind kuriose oder rührende Geschichten damit verknüpft. Und dann die Experten: Sie verstehen es, ihr Wissen auf verständliche, spontane und unterhaltsame Weise weiterzugeben und sorgen so für manche Überraschung. Am 19. Oktober 20919 waren Tanja Gräfling und Christoph Herrfurth vom Rittergut Cattenstedt zu „Kunst & Krempel“ in Thüringen eingeladen. Begleitet vom Vereinsmitglied Friederike Herrfurth ging es auf das prachtvolle Residenzschloss Heidecksburg nach Rudolstadt. Einem kleinen Kunstobjekt aus Glas aus dem Besitz von Gutsherrin Tanja Gräfling hatten wir die Einladung des BR zu verdanken. Ca. 50 Personen hatten sich mit ihren Familenschätzen zum Thema Glas in Rudolstadt eingefunden. Die aus dem Fernsehen bekannten Experten Dr. Dedo von Kerssenbrock-Krosigk und Christoph Bouillon begutachteten jeden Gegenstand und wählten 15 Objekte aus, die es vor die Kamera für eine der nächsten Sendungen schafften. Da unsere kleine Skulptur den Experten ebenso rätselhaft war, war eine Beratung vor der Kamera nicht möglich. Dafür erhielten wir im Nachgang von den Experten Frau Dr. Gabriela Löwe-Hampp und Herrn Georg Ottomeyer eine eingehende Beratung. Der Familienschatz wurde zeitlich in die 1950er und 1960er Jahre und geographisch in Skandinavien verortet. Anhand einer Signatur auf der Rückseite wollte Herr Ottomeyer in der 43. Kalenderwoche in seinen umfangreichen Listen nach dem Künstler recherchieren. Nach der Rückkehr nach Cattenstedt, ließen uns die beiden Hinweise der Kunstexperten nicht los und wir recherchierten daraufhin erneut im Internet. Tatsächlich konnten wir das Geheimnis um die Glasskulptur lösen. Der Künstler Erik Höglund (1932- 1998) hatte in dem o. g. Zeitraum unser Kleinod als Briefbeschwerer für die Glasmanufaktur Kosta Boda in Südschweden hergestellt. Erik Höglund gilt als Vater der modernen schwedischen Glaskunst. Herr Georg Ottomeyer wurde telefonisch über unsere Entdeckung informiert und konnte so ein weiteres Geheimnis um einen Familenschatz als gelöst verbuchen.
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